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Lymphknotenzytologie
Reaktive Veränderungen
Eitrige Lymphadenitis
Granulomatöse Lymphadenitis
Keimzentrumshyperplasie
Parakortikale Hyperplasie


Reaktive Veränderungen

Autor/en: M. Engels
Letzte Änderung dieser Seite: 08.05.2006

Unspezifische Veränderungen

Ein normaler, also nicht stimulierter oder infiltrierter Lymphknoten ist nicht vergrößert und wird im Allgemeinen auch nicht punktiert oder operativ entfernt. Die folgende Beschreibung bezieht sich daher auf benigne, aber reaktiv veränderte Lymphknoten. In jedem Präparat eines benignen Lymphknotens findet man Blut, denn Lymphknoten sind blutreiche Gewebe. Alle Zellen, die im peripheren Blutausstrich vorkommen, kann man auch im Lymphknotenpräparat finden. Außerdem kommen regelmäßig histiozytäre Zellen vor. Die unterschiedlichen Arten histiozytärer Zellen - Sinusmakrophagen, Kerntrümmermakrophagen des Keimzentrums, follikuläre dendritische Retikulumzellen des Keimzentrums und interdigitierende dendritische Retikulumzellen des Paracortex -, die sich im histologischen, insbesondere immunhistologischen Präparat durchaus voneinander unterscheiden lassen, sind zytologisch nicht sicher voneinander abzugrenzen. In dichten Präparateabschnitten sind gelegentlich die langausgezogenen Zytoplasmaausläufer der follikulären und der interdigitierenden dendritischen Retikulumzellen zu erkennen.

In einem benignen, durch eine Entzündung veränderten Lymphknoten findet man ein "buntes Bild" mit lymphatischen Zellen unterschiedlicher Form und Größe, vermengt mit histiozytären Zellen, Mastzellen und häufig auch Eosinophilen. Die Zellzusammensetzung variiert in den einzelnen Präparateabschnitten ganz erheblich. Meistens dominieren kleine und mittelgroße, unauffällige Lymphozyten, die morphologisch den Lymphozyten im peripheren Blut entsprechen. Je nach Art der Entzündung, die zu einer Lymphknotenvergrößerung führt, sind entweder Zellen der Keimzentren, also der B-Zell-Region, oder des Paracortex, also der T-Zell-Region, besonders vermehrt.
            
Für alle benignen Lymphknotenveränderungen gilt, dass sich die Ursache der Lymphknotenvergrößerung - von wenigen Ausnahmen wie säurefeste Stäbchen bei Tuberkulose abgesehen - nicht im zytologischen Befund sichern lässt. Ziel der zytologischen Untersuchung eines wahrscheinlich reaktiv veränderten Lymphknotens sollte es sein, eine maligne lymphatische Systemerkrankung oder eine Karzinose möglichst auszuschließen und mit der Beschreibung des Reaktionsmusters einen Hinweis für die weitere Diagnostik zu geben.

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