Immunhämolytische Anämien durch Kälte- oder Wärmeantikörper
Autor/en: F.-G. Hagmann
Letzte Änderung dieser Seite: 31.10.2007
Temperaturabhängige Autoantikörper sind zu etwa 80% Wärmeautoantikörper, in ca. 15% Kälteautoantkörper und in ca. 5% Donath-Landsteiner-Hämolysine.
Während bei erworbenen hämolytischen Anämien durch Autoantikörper vom Wärmetyp nur indirekte Zeichen gesehen werden können (Polychromasie, Sphärozyten, evtl. Normoblasten), können bei Hämolyse durch Autoantkörper vom Kältetyp (IgM) und durch biphasische Hämolysine vom Donath-Landsteiner-Typ (IgG) Agglutinate unterschiedlichen Ausmaßes beobachtet werden.
Kälteautoantikörper können chronisch idiopathisch auftreten, bei Infekten (bei atypischer Pneumonie meist in Verbindung mit Mykoplasmen), sowie bei Malignomen.
Donath-Landsteiner-Hämolysine, die bei niedrigen Temperaturen an den Erythrozyten binden, aber erst bei höheren Temperaturen über Komplementaktivierung zur Hämolyse führen, findet man heutzutage fast nur noch postinfektiös bei Kindern mit Virusinfektion. Früher wurden sie in Verbindung mit der Syphilis beobachtet. Sie verursachen bei Kindern die paroxysmale Kältehämoglobinurie, die anfangs bedrohlich verlaufen kann, aber nur selten länger als eine Woche anhält.
Literaturreferenzen:
Ostendorf, P.C. (Hrsg.)
Hämatologie.
Urban & Schwarzenberg, München etc. 1991
Hann, I.M. et al.
Colour atlas of paediatric haematology.
Oxford Universtiy Press, Oxford 1990