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Erythrozyten
Farbstoffmangel
Farbstoffmangel (Grundlagen)
Bei Schwangerschaft
Farbstoffmangel, hochgradig


Farbstoffmangel in Erythrozyten (Grundlagen)

Das erste Präparat stammt von einem Kind mit einem Kind mit einem MCH von 17 pg (Abb. 1-3). Die morphologischen Kennzeichen der Erythrozyten sind: Hypochromie, Anisochromasie, Anisozytose, Poikilozytose, Anulozyten, Mikrozyten.
Meistens ist die Ursache eines ausgeprägten Farbstoffmangels ein Eisenmangel, aber auch bei Hämoglobinopathien (Thalassämie), Anämie chronischer Erkrankungen und sideroblastischen Anämien kann ein solches Bild imponieren, so dass die Diagnose Eisenmangel erst gestellt werden kann, wenn Eisen und Ferritin entsprechende Werte zeigen. Verschiedene Formeln, um aus den Erythrozytenindizes zwischen Eisenmangel und Thalassämie zu unterscheiden, werden in der Literatur angegeben.
Es folgt ein Fall mit einem extremen Farbstoffmangel (Abb. 4-9). Es handelt sich um einen Eisenmangel bei einem zweijährigen Kind, das eine reine Milchernährung erhielt: Hb 5,6 g/dl, MCH 14 pg, MCV 50 fl.
Der dritte Fall zeigt Erythrozyten mit unterschiedlichem Farbstoffgehalt, nachdem der Blutaustrich bei einer Anämie erst nach Transfusion angefertigt wurde (Abb. 10, 11a und 11b).





Abb. 1: Blutausstrich bei Farbstoffmangel, panoptische Färbung, Übersicht (Objektiv 40x).





Abb. 2: Detail, gleicher Ausstrich (Objektiv 100x Öl). Als Nebenbefund ist das Präparat nicht gut fixiert. Viele Erythrozyten sind fleckig und/oder leicht gezähnelt.





Abb. 3: Gleicher Ausstrich, anderes Areal, gleiche Vergrößerung.





Abb. 4: Bei schwacher Vergrößerung nur kontrastarme Darstellung der Erythrozyten bei Farbstoffmangel (Blutausstrich, Objektiv 20x). Der Lymphozyt stellt sich normal angefärbt dar.





Abb. 5: Mittlere Vergrößerung (gleiches Areal des Präparates, Objektiv 40x).





Abb. 6: Auch bei starker Vergrößerung erscheinen die Erythrozyten relativ blass (Objektiv 100x Öl). Anulozyten kommen vor, doch ist bei einigen Erythrozyten die dafür typische Relation von großer zentraler Aufhellung zu schmalem Farbstoffring nicht erkennbar, da viele Mikrozyten vorliegen.





Abb. 7: Gleiches Präparat und Objektiv. Auffällige Form- und Größenveränderungen.





Abb. 8: Gleiches Präparat und Objektiv.





Abb 9: Gleiches Präparat und Objektiv.





Abb. 10: Blutausstrich bei Farbstoffmangelanämie nach Transfusion, Übersicht (Objektiv 40x). Man sieht in der Mehrzahl farbstoffarme Erythrozyten neben kräftig gefärbten.





Abb. 11a: Stärkere Vergrößerung (Objektiv 100x Öl).





Abb. 11b: Die transfundierten farbstoffreicheren Erythrozyten sind zum Teil größer als die hypochromen Mikrozyten, zum Teil erscheinen sie aufgrund von Verformung im Durchmesser gleich (gleiches Präparat und Objektiv).




Literaturreferenzen:
  • Bucher U. Labormethoden in der Hämatologie. Verlag Hans Huber, Bern 1988
  • Kleihauer E (Hrsg.). Hämatologie. Springer-Verlag, Berlin 1978
  • Rozenberg G. Microscopic haematology - a practical guide for the laboratory. Harwood Academic Publishers, Amsterdam 1996
  • Begemann M. Praktische Hämatologie - Klinik-Therapie-Methodik. 11. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999
  • Stobbe H. Untersuchungen von Blut und Knochenmark. 4. Auflage. Verlag Gesundheit GmbH, Berlin 1991
  • Hann IM, et al.. Colour atlas of paediatric haematology. Second edition. Oxford University Press, Oxford 1990
  • Hoffbrand AV, Pettit, JE. Clinical haematology illustrated. An integrated text and colour atlas. Churchill Livingstone, Edinburgh 1987
  • Sutcliffe TL, et al. Iron depletion is associated with daytime bottle-feeding in the second and third years of life. Arch Pediatr Adolesc Med 2006; 160: 1114-20

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Siehe auch: "Blutbildveränderungen nach Splenektomie" [Mehr]
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Akute Hämolyse.
Der Hämatologische Notfall. Sysmex Kalender 2008 [Mehr]
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Erythrozyten - Hämolyse
Arte?-Fakt? - Artefakte mikroskopischer Präparate
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