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Parasitäre Erkrankungen
Babesia
Bildserie Babesiose


Babesia

Autor/en: J. Schottelius
Letzte Änderung dieser Seite: 20.05.2010

Erreger: Die Gattung Babesia (Protozoa, Apikomplexa) umfasst neben sehr zahlreichen tierpathogenen Erregern auch solche, die auf den Menschen per Stich übertragen werden können (Babesia microti (1,5x2 μm), B. divergens (0,4x1,5 μm), B. bovis (2,4x1,5 μm), B. caucasia). Babesia verursacht die humane Babesiose.

Morphologie: Der Erreger bildet in den Erythrozyten Ringe, die mit Plasmodien verwechselt werden können (Abb. 1). Im Gegensatz zu den humanpathogenen Plasmodien bilden Babesien in den roten Blutkörperchen als Teilungsformen "paarige Körperchen - Merozoiten" (Abb. 2) aus und das "Malteserkreuz" (Abb. 3). Babesien bilden - im Gegensatz zu den Plasmodien - niemals Pigment, keine Schizonten, keine Gametozyten.

Infektion:  Übertragen werden Babesien inokulativ durch Zecken (u.a. Ixodes ricinus, Ixodes dammini).
Befallen werden die roten Blutkörperchen. Eine Übertragung durch andere blutsaugende Insekten oder Spinnentiere kommt offenbar nicht vor. Weitergabe durch Blutkonserven möglich. In den USA werden die Infektionen meist durch B. microti verursacht, während in Europa B. divergens, B. microti oder B. bovis nachgewiesen wurden.

Klinische Symptome: Mit dem Stich der Zecken gelangen Sporozoiten ins Blut und dringen in die Erythrozyten ein. Haben sich Merozoiten gebildet, verlassen diese unter Hämolyse die Blutkörperchen und befallen neue Erythrozyten. Die humane Babesiose verläuft im Normalpatienten subklinisch. Lebensbedrohlich ist diese Infektion für Splenektomierte und Personen mit Immuninkompetenz. Auftreten u.a. von Erbrechen, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Fieber, Hämoglobinurie, Anämie.

Diagnostik: Blutausstrich mit Giemsa-Färbung; "paarige Körperchen", "Malteserkreuz"; PCR.

Therapie: Eine Infektion mit B. microti heilt bei intakter Milz meistens aus. Beim Erkennbarwerden einer Babesiose intravenöses Clindamycin und orales Chinin.

Literaturreferenzen:
  • Cook G, AI Zumla. Manson´s Tropical Diseases. Twenty-first Edition. WB Saunders, London, UK, 2003

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