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Methoden
Blut- und Knochenmarkpräparate
Blutausstrich, ungefärbt
Herstellung und Mikroskopie von Blut- u. Knochenmarkpräparaten
Knochenmark/Quetschpräparat
Knochenmark/Zytozentrifuge


Ungefärbter Blutausstrich, Normalbefund

Die mikroskopische Betrachtung eines ungefärbten Blutausstriches weist zurück bis in die frühe Geschichte der Mikroskopie, die auch der Beginn der wissenschaftlichen Hämatologie war. Anthony van Leeuwenhoek, ein Tuchmacher aus Delft, weder Arzt noch ausgebildeter Wissenschaftler, hat 1674 die roten Kügelchen im Blut gesehen. Im Gegensatz zu Voruntersuchern, die bereits korpuskuläre Elemente im Blut erkannt hatten, hat Leeuwenhoek die roten Blutkörperchen bei Menschen und Tieren als konstantes Phänomen angesehen und bereits Angaben zu Form und Größe gemacht. Hilfreich zu deren Erkennung war sicherlich die durch das Hämoglobin verursachte makroskopisch und mikroskopisch sichtbare Eigenfarbe. Demgegenüber sind (Abb. 1) die Leukozyten nur bei aufmerksamem Durchmustern mit mittelstarker bis starker Vergrößerung unter Abblenden durch ziemlich geschlossene Kondensorblende schemenhaft erkennbar. Erst das Entstehen der Farbchemie im 19. Jahrhundert ermöglichte eine immer mehr verfeinerte lichtmikroskopische Darstellung des Inneren der Zelle, so dass die hämatologische Zytologie und die allgemeine Histologie sich stürmisch entwickeln konnten.
Durch Anwendung von Phasenkontrast (Abb. 2) lässt sich die Differenzierung in ungefärbten Präparaten steigern, jedoch hat das für die Routinediagnostik keine Bedeutung gewonnen.





Abb. 1: Blutausstrich, ungefärbt, 100x Durchlicht (Öl). Die hämoglobinhaltigen Erythrozyten sind kontrastreicher dargestellt als der in Bildmitte liegende segmentkernige Granulozyt.





Abb. 2: Blutausstrich, ungefärbt, 40x Phasenkontrast. Neben den Erythrozyten stellt sich in Bildmitte eine "weiße" Blutzelle mit segmentiertem Kern kontrastreich dar. Nach der Größe handelt es sich um einen Granulozyten.




Literaturreferenzen:
  • v. Boroviczény KG. Einführung in die Geschichte der Hämatologie. Georg Thieme Verlag, Stuttgart, 1974.
    [DNB]
  • Sournia JC. Illustrierte Geschichte der Medizin. Band 5. Andreas & Andreas, Salzburg, 1982.
    [DNB]
  • Freund H, Berg A. Geschichte der Mikroskopie - Leben und Werk großer Forscher. Band II - Medizin. Umschau Verlag, Frankfurt am Main, 1964.
    [DNB]
  • Gerlach D. Die Anfänge der histologischen Färbung und der Mikrophotographie. Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften Band 283. Verlag Harri Deutsch, Thun und Frankfurt am Main, 1998.
    [DNB]
  • Meyer K. Geheimnisse des Antoni van Leeuwenhoek - Ein Beitrag zur Frühgeschichte der Mikroskopie. Pabst Science Publishers, Lengerich, 1998.
    [DNB]

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