zum ONKODIN-Projekt   Deutsches MDS-Forum 2010  |  Links  |  Kontakt  |  Impressum  |  English Content English Content  
Inhaltsverzeichnis (navigierbar)Sitemap  
Zellen des Blutes bzw. in Blutpräparaten
Granulozyten
Basophile Granulozyten
Eosinophile Granulozyten
Neutrophile Granulozyten


Normale eosinophile Granulozyten

Die Halbwertszeit zirkulierender Eosinophiler beträgt 6-18 Stunden [Böcker W 2008]. Mit einem mittleren Durchmesser von 12-17 µm sind sie durchschnittlich etwas größer als Neutrophile.
Das Zytoplasma wird meist weitgehend durch kugelförmige rötlich-orange-farbene Granula ausgefüllt, die durchschnittlich größer sind als die der Basophilen. Degranulierung und Vakuolisierung kann physiologisch-funktionell oder pathologisch verursacht sein. Abnorme Granulierung kommt z.B. bei der Alder-Reilly-Granulationsanomalie vor und bei Leukämie (AML M4Eo).
Der Kern besteht in der Regel aus 2-(3) Segmenten, bei Frauen können "drumsticks" vorhanden sein. Höhere Kernsegmentierung kann reaktiv oder hereditär bedingt sein. Anomalien der Kerne kommen außerdem bei Leukämie und Myelodysplasie vor.

Funktionen:

  • Beteiligung bei IgE-vermittelten Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp (Typ I Reaktion nach Coombs und Gell)
  • Beteiligung bei zellvermittelter Überempfindlichkeitsreaktion vom verzögerten Typ (Typ IV Reaktion nach Coombs und Gell)
  • Fähigkeit zur Chemotaxis
  • Immunologische Abwehrfunktion z.B. bei Infektionen durch Würmer oder Parasiten





Normaler Eosinophiler mit zwei Kernsegmenten und mehreren nicht ungewöhnlichen kleinen Vakuolen (Objektiv 63x Öl).





Normaler Eosinophiler mit zwei Kernsegmenten und einem schlegelartigen Kernanhängsel in der Nähe der Kernbrücke, von dem nur das Ende erkennbar ist (Objektiv 63x Öl).





Normaler eosinophiler Granulozyt (Objektiv 63x Öl). Als Besonderheit zeigt der Eosinophile drei Kernsegmente, was nicht so häufig ist.





2 normale neutrophile (oben) und 2 eosinophile Granulozyten (unten) - (Objektiv 63x Öl). Der Eosinophile unten mittig ist teilweise degranuliert, hat wenige Vakuolen, teils sind die Granula typisch, teils zeigen sie eine blauviolette Farbe; zusammen mit der plumpen Kernform kann dies als Zeichen der Unreife interpretiert werden. Der Eosinophile unten rechts zeigt als Besonderheit drei Kernsegmente. (Kleines Vorschaubild mit stärkerer digitaler Kompression, die Zellen wirken im Vergleich zu den anderen Bildern etwas kleiner.)





Normaler Eosinophiler, beim Ausstreichen aufgerissen, teilweise degranuliert (Objektiv 63x Öl).




Ausschnittsvergrößerung



Normaler eosinophiler und neutrophiler Granulozyt (Objektiv 63x Öl). Ein Zytoplasmastreifen am rechten oberen Zytoplasmarand des Eosinophilen ist frei von Granula, so dass man die leicht basophile Grundfarbe des Zytoplasmas sieht.




Literaturreferenzen:
  • Böcker W, et al. Pathologie. 4. Aufl. Elsevier, Amsterdam 2008
    [DNB]
  • Bessis M. Blood smears reinterpreted. Springer-Verlag, Berlin - Heidelberg 1977
    [DNB]
  • Bain BJ. Blood cells - a practical guide. Gower Medical Publishing, London, 1989
    [Online]
  • Zucker-Franklin D, et al. Atlas of blood cells. 2. Aufl. Edi. Ermes s.r.l., Lea & Febiger, Milano, Philadelphia 1988
    [DNB]

    Nach oben zum Seitenanfang Zum Seitenanfang                                                                                  Inhaltsverzeichnis (navigierbar) Sitemap  |  Druckversion des Dokuments  |  E-Mail-Versand  
 
Interner Link
Referenz-Scattergramme des Blutbildes. Der Sysmex Kalender 2008 [Mehr]