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Blutzellen
Granulozyten, neutrophile
Artefakte
Döhle-Einschlusskörper
Granulozytopenie
Linksverschiebung der Neutrophilen
Makropolyzyten
Pelger-Huët Kernanomalie
Toxische Granulation
Übersegmentierung der Neutrophilen


Makropolyzyten

Als Makropolyzyten werden hyperploide neutrophile Granulozyten bezeichnet. Deren Durchmesser beträgt bis 25 mm, der DNA-Gehalt ist tetraploid bis polyploid, die Anzahl der Segmente ist vermehrt. Diese Zellen können Zwillingskerne aufweisen oder spiegelbildliche Kernsegmente.
Makropolyzyten können auch bei Mangel von Vitamin B12 oder Folsäure vorkommen.
Bei der "Neutrophilie géante héréditaire" (autosomal dominant) sind 1 bis 2% der Neutrophilen im Blut Makropolyzyten. Selten finden sich solche Zellen im Blut von gesunden Personen. Auch nach G-CSF wurden sie gesehen. Bei chronischen Infektionen sollen sie ebenfalls vorkommen. Gelegentlich trifft man auch größere polyploide Segmentkernige an, dies ist aber eher bei hämatologischen Systemerkrankungen und nach zytostatischer Chemotherapie der Fall. Hier lag eine Osteomyelofibrose vor, aktuell kompliziert durch eine Sepsis. Bei Tieren ist das Vorkommen von Makropolyzyten bei Myelodysplasie beschrieben.





Makropolyzyt mit teils basophilem, teils neutrophilem Zytoplasma. Rechts zwei normale neutrophile Segmentkernige (Leukozytenkonzentrat, Objektiv 100x Öl).





Ein weiteres Beispiel. Die Ausbreitung aufgrund der Zytozentrifugation ist hier weniger stark, so dass das Verhältnis von Zell- und Kerngröße gut sichtbar ist (gleiches Präparat und Objektiv).





Ein weiteres Beispiel (Bildmitte). Der rechts liegende Neutrophile ist relativ groß, so dass ebenfalls eine erhöhte (Tetra-?)Ploidie vorliegen könnte (gleiches Präparat und Objektiv). Der am linken Bildrand liegende Neutrophile zeigt als Nebenbefund zwei Döhlesche Schlieren.





In den Übersichten (Objektiv 20x) sieht man, dass der Anteil polyploider Neutrophiler gering ist.





Siehe Legende der vorangehenden Abbildung.





Stärkere Vergrößerung (Objektiv 100x Öl): Weniger ausgebreiteter Makropolyzyt.





Aufgrund der starken Ausbreitung durch die Zytozentrifugation und der dadurch hervorgerufenen radialen Kernsegmentation sind hier die Segmente des Makropolyzyten sowie einige verbindende Kernfilamente gut erkennbar (Objektiv 100x Öl).




Literaturreferenzen:
  • Kapf CT, Jandl JH. Le sang - atlas commenté d’hématologie. Médecine et Sciences Internationales, Paris, 1982
  • Williard MD, Tvedten H. Labordiagnostik in der Kleintierpraxis. Urban & Fischer bei Elsevier, München 2006
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  • Cooke WE. The macropolycyte. Br Med J 1927;1(3443):8.2-13. PMID:20772929
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  • Cooke WE. Further observations on the macropolycyte. Br Med J 1929;1(3565):800-4. PMID:20774649
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  • Graef I, et al. The clinical and pathologic effects of the nitrogen and sulfur mustards in laboratory animals. Am J Pathol. 1948;24:1-47. PMID:18921345
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  • Bain B, Huhn D. Roche Grundkurs Hämatologische Morphologie. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin - Wien 1997
    [DNB]

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